Ich war noch nie ein großer Freund von Veränderungen.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich feige bin oder langweilig, das hat etwas damit zu tun, dass ich mein Leben, so wie es ist immer mochte. Klar, wenn sich etwas verändert hat, bin ich damit irgendwann auch mal klar gekommen, aber es hat lange lange gedauert. Zum Beispiel, als ich damals aus der WG ausgezogen bin. Das war ein Weltuntergang für mich. Nun liebe ich das Leben zu Zweit und kann mir nichts anderes vorstellen. Aber man muss auch dazu sagen, dass der Umzug fast 3 Jahre zurückliegt.
Kleine Veränderungen in meinem Leben irritieren mich ganz furchtbar.
Und zur Zeit bin ich irritiert.
Es ist so, dass Felix seinen neuen Job begonnen hat und obwohl ich dachte, dass das ja keine Veränderung für mich beinhaltet, hat sich das als falsch entpuppt. Es sind die kleinen Dinge im Leben, auf die man sich immer gefreut hat hier, wie zum Beipiel mit Felix essen zu gehen in der Mittagspause (er hat eine Straße weiter gearbeitet). Oder sich im REWE zu treffen (wo wir tatsächlich unser erstes „Date“ hatten).
Das geht nicht mehr.
Oder diese Sache mit meinem Patenkind. Ich bin Im Januar Patentante geworden. Und ich bin sehr glücklich mit dem kleinen Mo. Und mit Lena, Philip und Carlotta war ich´s auch. Nur, dass die morgen wegziehen. Traurig aber wahr. Da hat man endlich einen richtigen Bezug zu Felix´ Teil der Familie…dann gehen sie. Und nehmen mein Patenkind mit.
Sie ziehen nach Rosenheim. Das ist nicht um die Ecke und wie Felix und ich ja letztens festgestellt haben, sind wir „arm“ (;)) und können nie verreisen.
Naja, es gibt noch so viele andere Kleinigkeiten, mit denen ich euch auch nicht langweilen möchte…Worauf ich hinauswill ist etwas ganz anderes.
Etwas Größeres und etwas, mit dem ich lernen muss, umzugehen.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich mich so „verlassen“ und alleine „fühle“…aber glücklicherweise bin ich nach 8 Tagen Depression darauf gekommen und es liegt auf der Hand:
Die einzige, die sich nicht ändert, bin ich.
Und ich glaube, das macht mich sehr traurig. Ich sehe ja, wie meine anderen Freunde sich freuen auf ihr neues Leben – Lena in Rosenheim, Björn in Amerika, Felix in der neuen Firma…
Und was ist mit mir? Wann mache ich endlich das, was ich möchte? Und was möchte ich denn nun eigentlich wirklich?
In der letzten Woche war ich wirklich schlecht drauf. Und auch, wenn mir ständig alle sagen…“Das wird schon“ und…“Das geht vorbei“… sitzt man da und wartet dass „es wird“ und „vorbei geht“ und fühlt sich ganz schrecklich alleine.
Ich denke, ich weiss, was ich ändern muss.
„Sie hatte herausgefunden, daß es zwei Dinge gibt, die einen Menschen daran hindern, seine Träume zu verwirklichen: der Glaube, sie seien ohnehin unerfüllbar, oder wenn diese durch eine unerwartete Drehung des Schicksalsrades plötzlich doch erfüllbar werden. In solchen Augenblicken bekommt man Angst vor einem Weg, von dem man nicht weiß, wohin er führt, vor einem Leben voller unbekannter Herausforderungen, davor, daß vertraute Dinge für immer verschwinden könnten.“ P. Coelho.
Ich werde daran arbeiten :)
Danke für´s lesen.
By Julia 29. Juli 2011 - 12:11
Hallo Nora,
ich kann das nachvollziehen wie du dich fühlst.
Meine beste Freundin bekam ein Kind, meine ältere Schwester hat geheirtatet und ist umgezogen und ich ziehe jetzt um, beginne ab September ein Praktikum. Ich freue mich.. Aber habe dennoch irgendwie Angst vor der Veränderung. Ich weiss das sie eintrifft, aber… Das Gewohnte ist überschaubarer. Dennoch bin ich wiederum froh das ich Einiges jetzt hinter mir lassen kann. Veränderungen sind beängstigend und gleichzeitig erfüllen sie einen total. :)
Ich drücke dir die Daumen das du bald auch das befreiende Gefühl haben kannst, wenn sich etwas bei dir verändert. :)
xo Julia
By Nora 29. Juli 2011 - 12:32
Liebe Julia, vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich habe mich sehr gefreut. Ziehst du denn in eine andere Stadt? Und was für ein Praktikum wirst du machen?
Xo, Nora.
By Marie 29. Juli 2011 - 13:13
Hallo Nora!
Ich verstehe genau wie du dich fühlst! Ich hab jetzt noch ein Jahr Schule und dann ist sie vorüber und zum ersten Mal nach 13 Jahren habe ich einen Alltag der nicht mehr davon bestimmt wird. Ich werde wegziehen, mein Freundeskreis wird sich sonstwohin verteilen und alles wird aufeinmal neu sein. Das bedeutet unglaublich viele Chancen, aber zugleich hab ich auch große Angst davor.
Du hast diesen Riesenschritt schon hinter dir und hast ihn ja anscheinend wunderbar gemeistert – also hab keine Angst, vor anderen kleinen Schritten, es wird bestimmt genauso gut ausgehen!
Marie
By Julia 29. Juli 2011 - 13:37
Ich ziehe wieder zurück in meinen Heimatort. Zwar in der Nähe von Köln, aber eben wieder viel ländlicher. Mich hat die Wohnung hier auch nicht glücklich gemacht, im Gegenteil. Die ausgewählte Wohnung kam zwar genau richtig, aber ich habe sie viel zu überstürzt genommen. Ich könnte da jetzt noch weiter drauf eingehen, aber ich verrate mal nur so viel: du bist wie du lebst! Und ich war in den letzten 2 Jahren eher melancholisch und depressiv gestimmt, als motiviert und fröhlich. Mein Praktikum mache ich bei einer Illustratorin in Bonn. Und allein der Gedanke an eine helle kleine Wohnung und das Praktikum motiviert mich und erfüllt mich einfach mit Kreativität. :) Auch wenn ich Angst habe das sich die Beziehung zu meinem Freund z.B. verändert, da ich ihn einfach nicht mehr so oft sehen kann. Aber es ist eine Chance, mich weiter zu entwickeln. Naja, skeptisch bin ich dennoch. :)
xo Julia
By Judith 29. Juli 2011 - 14:31
liebe nora,
jeder mensch entwickelt sich weiter. das liegt in der natur der sache ;) erst vor kurzem hast du deinen shop eröffnet und ich bin sicher, dass da noch jede menge kleine veränderungen im stillen stattgefunden haben. vielleicht nichts, was dein leben von heute auf morgen verändert, aber auch mit kleinen schritten kann man einen langen weg zurücklegen. manchmal reicht auch eine kleinigkeit schon, dass ein großer stein ins rollen kommt. so oder so darf man auch mal grübeln und deprimiert sein. und das ist doch wirklich ein trost: jeder mensch lebt tendenziell nach dem motto „lieber ein bekanntes elend als eine unbekannte freude“. und deshalb geht mit veränderung nie nur (vor)freude einher, sondern immer auch eine ordentliche portion zweifel, ängste etc. macht aber nix. man steht das durch und hinterher ist nicht nur alles anders, sondern oft auch vieles besser. und im zweifelsfall kann man immer noch zurück ins „elend“ ;) wenn du aber unbedingt irgendwas tun willst, um nicht dem stillstand-gefühl ausgeliefert zu sein, ändere zuerst nur was ganz ganz kleines. eine eigentlich unbedeutende alltagsroutine vielleicht. tee statt kaffee zum frühstück. beim bäcker nicht immer nur ein schokobrötchen. zum graue-maus-kleid die roten schuhe. so wird das leben ganz schnell ein bisschen aufregender und es entwickelt sich ruck zuck ein bisschen neue freude im alltag. und manchmal führt es auch zu einer großen veränderung. bei mir gerade aktuell: bewerbung für den ersten richtigen job. und glaub mir, ich hätte die bewerbung am liebsten gar nicht abgeschickt, obwohl ich den job unbedingt möchte! ;) ganz liebe grüße und sorry, dass der kommentar so ein roman geworden ist!
By Roseanne 29. Juli 2011 - 18:58
Impermanence is the most difficult challenge to manage in this life time. How difficult it all seems sometimes. As hard as it is we can change it in an instance, what you think you become. Change what you think and the rest follows. Even if that feels miserable to do, if we dig deep enough, persistently enough we can find the grace that will inspire our courage to carry us forward. You have shared such an important part of your journey. Thank you so much for that because it really speaks to the human condition and makes things much less lonely and isolating for your readers, at least for this lucky reader. Thank you Nora
By Evi 29. Juli 2011 - 20:25
hallihallo. :) ich hab mich jetzt durch den größten teil deines blogs geklickt & bin begeistert! du findest immer wundervolle ideen im netz, bist eine wahre häkelkünstlerin & es macht einfach laune deine posts zu lesen!! :) ich nehm dich jetzt mit & freu mich auf alles was kommt! ;) liebe grüße, evi
By Sabrina 30. Juli 2011 - 14:06
Liebe Nora,
wenn du dein Leben so magst, wie es ist, dann ist das doch perfekt. Warum solltest du dann etwas ändern? Und wie du ja schon selber geschrieben hast, es gibt Dinge die sich ändern und damit muss man dann eben klar kommen. Wenn andere ihr Leben ändern, oder sich das Leben ohne eigenes Zutun ändert, dann kann man da ja nichts für.
Ich finde, erst, wenn man mit einer Situation so gar nicht klar kommt, oder sie einen runter zieht, dann sollte man etwas ändern.
Und dann muss man sich fragen, ob man etwas ändern möchte.
In den letzten 10 Jahren hat sich seeeeehr viel in meinem Leben geändert, meist ungewollt. Und wenn ich mich gerade mit einer Situation abgefunden hatte, stand die nächste Änderungen an. Ich war richtig deprimiert. Vor allem auch, weil der Freundeskreis zusammengeschrumpft ist und ich mich gefragt habe, was ich falsch mache. Inzwischen weiß ich: nichts, es ist der Lauf der Dinge.
Und Ende letzten Jahres, als ich nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit endlich wieder einen Job hatte und mich darin sauwohl gefühlt habe, hatte ich das Gefühl, jetzt ist alles super, so soll es bleiben. Aber haste wohl gedacht. Mein Teamleiter hat gekündigt und ist nicht ersetzt worden. Außerdem wird die Firma verkauft und es gibt eine neue GL und Änderungen am laufenden Band. Aber da kann ich nichts dran ändern. Da muss ich durch.
Meiner Erfahrung nach hat sich aber immer alles gefügt, und darauf vertrau ich auch jetzt. Was bleibt mir auch anderes.
Umso mehr freu ich mich aber, dass ich privat weiß, was ich hab. Meinen Verlobten, meinen recht geregelten Alltag, meinen Blog, meine Familie, meine Freunde. Da will ich gar nichts ändern. Klar würde ich meine Familie und meine Freunde gern öfter sehen (die wohnen recht weit weg), aber es ist halt so. Ich hätte gerne mehr Zeit für meine Hobbies, aber ich kann die mir nicht aus den Rippen leiern. Ich möchte mich davon nicht (mehr) runter ziehen lassen.
Wenn ich deinen Blog lese, beneide ich dich immer um dein Talent und die Zeit, die du dir für dein Hobby und jetzt auch für deinen Shop nimmst. Das hätte ich auch gern. Ich arbeite dran. ;-)
Was möchtest du denn ändern? In meinen Augen hast du ein erfülltes Leben mit Freund, Job, Familie und Hobbies, die dir Spaß bereiten. Was zieht dich denn so runter? An was auch immer du jetzt arbeiten willst: Ich drück dir die Daumen und denk an dich!
LG, Sabrina
By frauke 2. August 2011 - 19:54
liebe nora,
veränderungen sind das leben :-)
wie dir, geht es mir auch sehr oft. man fragt sich was wird, wie wird das, ist skeptisch… doch den einfachsten tipp den ich dir geben kann: ist man mit etwas unzufrieden, denkt man an eine veränderung, möchte man etwas neues ausprobieren… nur zu, du lebst nur einmal und das leben ist zu kurz, um an etwas altem festzuhalten, nur weil man angst vor des ungewissheit des neuen hat!
ich wünsche dir schöne freie tage. liebe grüße aus kiel,
frauke
By Nora 8. August 2011 - 09:59
Liebe Evi!
Ich freue mich sehr über deinen lieben Kommentar und freue mich auf weitere Besuche von dir :) Da kannst du dich überigens auch drauf gefasst machen :) Also auf meine Besuche ;)
Liebe Grüße! Nora.