Schwanger sein. Ein Résumé des dritten Trimesters.

Auch wenn wir noch nicht ganz am Ende des dritten Trimesters angelangt sind, das Baby und ich, so schreibe ich nun trotzdem schon einmal mein Résumé.
Morgen ist der letzte Meilenstein der Schwangerschaft erreicht: Der Tag 37+0 und somit darf J. sich auf den Weg machen.

Laut meiner Ärztin macht er das wohl auch schon und sie war sich nicht sicher, ob wir uns noch einmal sehen werden.
Ich glaube schon, ich denke der kleine Mann kommt nach seinem Papa und kommt zu spät. (Hier ist übrigens der Beweis dafür, dass er auch genauso wie sein Papa aussieht)

Mir ist das egal wann er kommt, ich weiß, dass ich ihn spätestens in 4 Wochen in den Armen halten werden und kann es mir immer noch nicht vorstellen – so gar nicht. Manchmal erschrecke ich mich richtig, wenn mir bewusst wird, dass ich schwanger bin.

Aber nun eine kleine Zusammenfassung der letzten 3 Monate.
Ich hatte im letzten Trimester keine Beschwerden wie Blutungen oder vorzeitigen Wehen, das hat mich sehr beruhigt.
Bei dem Kleinen wurde ja der Nierenstau festgestellt, was mich zuerst verrückt gemacht hat, laut Ärztin und Hebamme im Krankenhaus jedoch nicht so dramatisch ist und nicht unbedingt (wie das böse Internet erklärt) auf Schlimmeres hinweisen muss.

Ansonsten bin ich eine sehr glückliche Schwangere. Ich bin immer noch fit, viel unterwegs und wirklich gut gelaunt. Ich genieße wahrscheinlich gerade nun die letzten 3 Wochen in vollen Zügen.
Ok, ich muss schon manchmal ein Mittagsschläfchen machen und manchmal zwickt der Rücken…aber wenn das in den 40 Wochen alles ist…

Trotzdem mache ich mir, je näher die Geburt rückt, meine Gedanken. Werde ich eine gute Mutter sein? Werde ich ein gutes Vorbild? Werde ich trotz alledem noch eine gute Partnerin für Felix sein?
Und die größte aller Sorge: Wird mein kleiner Mann gesund sein? Wie wird die Geburt sein? Was passiert, wenn einem von uns dreien etwas passiert?

Alles das, was ich am Anfang immer in die letzte Ecke meines Hirns gedrückt habe kommt nun langsam zum Vorschein und möchte nach und nach verarbeitet werden.

Jeder sagt mir, das wird sich geben wenn das Baby da ist und ich erwarte es mit Freude und Spannung.

 

Dann habe ich mir allgemeine Gedanken gemacht über die Schwangerschaft. So etwas wie „Habe ich mir schwanger sein so vorgestellt?“

Klare Antwort: Nein. Ich weiß nicht, was ich mir darunter vorgestellt habe, aber nicht das was es ist.
Ich habe mir gedacht, dass sich mein Leben verändern wird, aber nicht so radikal. Viele meiner alten Freunde sehe ich gar nicht mehr weil der Interessensunterschied und die Lebensumstände zu unterschiedlich geworden sind, viele fragen einfach gar nicht mehr, weil sie denken…“ach, die ist ja schwanger“ und viele Menschen habe ich neu kennen- und mögen gelernt.

Ich wusste nicht, dass Schwangerschaftsübelkeit so lange dauert und dass man (gerade am Anfang) sehr unter seinen Hormonen zu leiden hat.

Ich wußte nicht, dass Verurteilungen durch andere Personen mich so treffen können und dass ich es nicht ertragen kann, wenn man „Wahrheiten“ über mich verdreht.

Ich wußte auch nicht, dass man als Schwangere nicht mehr flirten kann (das hat die Natur ja ganz toll eingerichtet) und das ist eigentlich das lustigste und erstaunlichste an der ganzen Geschichte. Mitte 6. Monat, wenn man langsam das Bäuchlein sieht, ist man für Männer Luft. Ich glaube, das hat Felix am besten an der Schwangerschaft gefallen :)
Ich hingegen, ganz entgegen meiner Natur, entpuppte mich zum eifersüchtigen Weibchen. Ich bin kein Mensch, dem Dinge egal sind, aber solche Eifersucht kenne ich von mir nicht. Naja, auch das wird an den Hormonen liegen. (Die armen Hormone, die sind aber auch alles Schuld!)

Es ist ein Wunder, was passiert mit einem. Ein kleiner Mensch, ein kleines Leben wächst in mir und wird eines Tages ein erwachsener Mann sein.
Es ist ein Wunder, auf welche Höchstleistung der Körper gebracht wird, was geschieht um die Ankunft des Kindes vorzubereiten und das allergrößte Wunder sind nach wie vor die kleinen, zarten Tritte aus dem Bauch, die mich jetzt schon ein schwaches Bild von dem Charakter meines Sohnes erkennen lassen.

Ganz wie Mama und Papa ist er immer ganz aufgeregt wenn es Essen gibt und ganz wie der Papa kann er nicht schlafen, wenn Schlafenszeit ist.
Ansonsten ist er ein sensibles, vorsichtiges Kerlchen, meiner Meinung nach. Er hat mich noch nie so richtig getreten, weder gegen die Rippen,  noch sonst so, dass es wirklich weh getan hätte. (Danke, Baby J.)

 

Nun kommen wir zum nächsten Punkt: Attraktivität in der Schwangerschaft?

Ich sage mal: Ein MUSS!

Man nimmt in der Regel 15 Kilo zu (ich hatte bis jetzt mit meinen 9,5 Kilo WIRKLICH Glück), das heißt aber nicht, dass man aussehen muss wie ein Walross oder ein Zombie.
Ich habe mich gerade ab Mitte der Schwangerschaft immer sehr „zurecht“ gemacht. Das heißt: Täglich duschen, Haaren waschen, schminken und sich was schönes anziehen. Nur weil man ein Kind in sich beherbergt muss man nicht auch so aussehen.
Mir hat das wirklich etwas gebracht weil ich nie an den Punkt angelangt bin, der sagt „Jetzt ist es auch egal.“

Man ist immer noch eine Frau und immer noch eine Freundin und wenn ich Felix 10 Monate wie eine Putzfrau entgegen trete laufe ich große Gefahr, dass er mich auch mal irgendwann so sieht.

Natürlich kann man auch mal rumgammeln, gerade in der Schwangerschaft kann ich das TOTAL gut, aber wenn man mal rausgeht zum spazieren oder essen muss man da ja nicht mit dem Gammeln weitermachen. (Das ist natürlich eine Geschmacksache, aber ich schreibe ja hier auf meinem Blog nach MEINEN Geschmack ;))

Ich denke wenn der kleine Mann da ist und ich keine Zeit mehr zum putzen, duschen und einkaufen habe, dann werde ich wehmütig an die „fetten“ Tage zurück denken ;)

 

So. Genug Résumé.
Ich ziehe mir nun eine Jogginghose an und mache ein Mittagsschläfchen. Damit Felix, wenn er heim kommt auch denkt „Ach, muss das schön entspannend sein, ein Kind zu bekommen.“

xoxo, Nora.

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