…dass ich gebloggt habe.
Das hatte keinen besonderen Grund, sondern eher tausende. Ok ok, das ist vielleicht etwas übertrieben.
Zum einen gab es eine Zeit, in der es mir nicht besonders gut ging, das hat sich aber Gott sei Dank wieder geregelt, zum anderen habe ich einfach viel Stress gehabt und die Zeit, die ich hatte, dann mit Johann oder in meinem Arbeitszimmer verbracht.
Ich habe gut abgeschaltet, mir über viele Dinge Gedanken gemacht und bin zu völlig zufriedenstellenden Lösungen für mich gekommen.
Aber einen Gedankengang mag ich euch nicht vorenthalten:
Ich habe mich, seitdem ich wieder arbeite (und ich liebe meinen Job sehr) immer sehr zerrissen gefühlt. Ich habe Arbeitszeiten herausgehandelt, die mir möglichst viel Spielraum in meinem Privatleben erlauben – allerdings heißt das für mich auch, dass ich 3 Tage die Woche 6 Stunden am Stück ohne Pause (also von 09.00–15.00h) arbeite. Das hört sich jetzt erstmal nicht viel an, ist es aber.
Ich stehe morgens auf, geh duschen, mach Johann fertig, dann bringt Felix ihn nach gegenüber in den Kindergarten und dann geht es los, ab zur Arbeit. Da muss man sich erstmal wieder neu orientieren, denn man war ja nur bis 15.00h da und weiß nun auch nicht, was auf der Agenda steht. Aber wenn ich ehrlich bin weiß ich schon beim Betreten der Agentur, dass ich nicht alles schaffen kann bis 15.00h.
Wenn ich nach Hause komme hole ich Johann direkt ab, ohne vorher was zu essen. Das ist mein großes Problem, ich vergesse zu essen. Ich bin also schlecht gelaunt, weil ich nichts gegessen habe und meine Arbeit meist nicht zu meiner vollen Zufriedenheit erledigen konnte.
Nach der Arbeit ist es oft so, dass wir direkt was unternehmen mit den Müttern aus dem Kindergarten. Unter diesen bin ich die einzige mit nur einem Kind und man könnte erwarten, ich sei tiefenentspannt, weil ich mich nicht um zwei Kinder kümmern muss. Bin ich aber oft nicht. Ich bin oft noch mit Gedanken bei der Arbeit oder schon bei der Arbeit am nächsten Tag und es braucht immer etwas, bis ich mich auf die Situation „Spielplatz“ (zum Beispiel) einlassen kann.
Ich bin keine der Mamas die irgendwas zu Essen für Johann dabei habt, meist nur eine Flasche Wasser. So schnorren Johann und ich uns mit Dinkelcracker und Apfelschnitzen durch bis zum Abendessen und auch hier fühle ich mich wieder nur halbwertig. Halbwertig und mit einem schlechten Gewissen.
Ich könnte organisierter sein. Ich könnte Johann morgens schon was für den Spielplatz in die Kita geben – aber wer mich einmal morgens gesehen hat, der weiß, dass das nie klappen wird. Ich bin ein Zombie und meist noch nicht mal so gut gelaunt. Das einzige,was ich morgens mache ist das Bett (das kann ich auf den Tod nicht ausstehen, wenn es unordentlich ist, kleinen Marotte von mir). Ich könnte weniger in meinem Arbeitszimmer sitzen und mehr Zeit für die Famileinplanung aufbringen. Ich könnte auch einfach länger als 21.30h aufbleiben und dann alles regeln.
…und so habe ich mir meine Gedanken gemacht und bin immer weiter runtergerutscht in diese Denkspirale.
Und dann, eines Tages, aus dem Nichts, habe ich gedacht: „Is´egal, Nora.“
Johann wird in der Zeit von 16–18h nicht verhungern, wenn er keinen Apfel isst. Er wird mir noch nicht mal böse sein wenn wir – weil ich mal wieder keine Windel dabei habe – kurz heimgehen müssen um dort die Windel zu wechseln und dann wieder kommen. Oder wenn er eine anziehen wird, die ne Nummer zu klein ist. Oder wenn wir keine Wechselsachen dabei haben und er notfalls ohne Schuhe/ Hose/ Shirt nach Hause gehen muss.
Ich bin keine Supermama. Aber ich glaube, dass das Johann total egal ist.
Ich bin halt die Mama, die nie was zu Essen dabei hat, dessen Kind auch mal vorm TV essen darf, das morgens im Schlafanzug im Sandkasten spielen darf, die immer auf der Suche nach Feuchttüchern ist und bei der generell immer das Sandspielzeug zu Hause im Sandkasten liegt.
Und die Enstcheidung, mir über solche Sachen keine Gedanken mehr zu machen, macht mich auf jeden Fall zu einer entspannteren Mama.
Und wenn ich mir so die Bilder anschaue von Johann, dann frage ich mich, warum ich mich überhaupt stresse. Er ist das entspannteste Kind, was ich kenne.
Xoxo, Nora.
By Silke 23. August 2016 - 15:16
Danke, liebe Nora, für diese Worte! Ich fühle mich auch oft umgeben von Super-Mamas, traue mich gar nicht zu sagen, dass unser Fernseher manchmal am Wochenende morgens um 6 nicht mehr schläft. Oder dass wir uns auch ein Wochenende mal von Pizza und Pommes ernähren. Oder dass ich manchmal weggucke, weil ich einfach keine Lust habe zu schimpfen.
Und du hast ganz Recht: Ich bin auch immer hin- und hergerissen zwischen schlechtem Gewissen und einem entspannteren Gemüt.
Und wenn auch ich mir meine Kinder ansehe: Sie sind an solchen Tagen ebenfalls entspannter, einfach weil ich es bin. Und ich weiß, dass ich es als Kind an solchen Tagen auch war. Und trotzdem ernähre ich mich (meistens) wirklich gesund und bin auch nicht fernsehsüchtig.
Aber im Vergleich fühlt man sich dann doch manchmal schlecht.
Von daher danke für deine Worte! :)