Manchmal braucht die Seele Urlaub

Ich weiss: Hier ist es sehr ruhig geworden. Heute „traue“ ich mich das erste mal wieder, zu schreiben.

Mir ging es die letzte Zeit nicht so gut und auch, wenn das sehr privat ist, schreibe ich trotzdem darüber, weil dies ein persönlicher Blog ist und ich bei der Wahrheit bleiben möchte.

Rückblickend ist es ja immer so, dass man merkt, wenn man sich selber zu viel zumutet. Aber wenn man einmal dabei ist, dann fällt ein Gefallen mehr oder weniger oder einen Job mehr oder was auch immer nicht wirklich auf. Der Kopf sagt „stell dich nicht so an“ und eigentlich weiss das Herz schon, dass man den Weg verloren hat.

Ich bin nachts mit Panik aufgewacht und dachte, ich hätte etwas auf der Arbeit vergessen. Oder den Herd angelassen. Oder meine Geldbörse verloren. Ja, nachts, wenn es still war, gings bei mir los. Und diese Wanderungen durch die Wohnung…naja.
In der letzten Zeit haben mir solche Sorgen den Schlaf geraubt und mich echt mürbe gemacht.

Ich musste ständig über alles nachdenken und konnte nicht schlafen. Auf der Arbeit konnte ich mich nicht konzentrieren, weil ich nicht geschlafen habe, dachte jedoch, es ist sicher machbar, trotzdem 100% zu geben. Nein. War es nicht. Noch nicht einmal ansatzweise.

Ich bin ein Mensch, der sich selber zu sehr unter Druck setzt. Mit allem. Einfach allem.

Und letzten vorletzten Samstag hat das Herz gewonnen. Alles fing mit ein bisschen Weinen an. Weil mein Gretchen operiert werden musste und zwei Tag vorher ihr Gefährte Gustav gestorben ist. Und weil ich eine Woche nicht richtig geschlafen habe.
Ein paar Tränchen und dann ging das Desaster los. Ich habe fünf Stunden ohne Unterbrechung geweint. Und mich übergeben. Beides im Wechsel. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen und alle Versuche von Felix sind fehlgeschlagen. Er war so lieb zu mir und hat Tee gemacht und getröstet, ein bisschen mitgeweint, noch nen Tee gemacht, weil der alte kalt war und irgendwann meinen besten Freund angerufen.

Hätte Felix gewusst, dass ich mit Bridget Jones ruhiger geworden wäre, hätte er den Film sicherlich um 14.00h und nicht um 18.00h angemacht ;)

 

Das Ende vom Lied ist, dass ich mich von allem etwas distanziert habe. Der Hausarbeit, der Arbeit, dem Stress, der Handarbeit, einfach allem.

Das ist der Grund, warum es hier ruhiger als gewohnt ist. Weil ich meine Ruhe brauche. Und so lange ich Handarbeit oder Bloggen oder irgendetwas von meinem Hobby als Stress ansehe, werde ich es nicht tun. Dann werde ich hier halt mehr schreiben und weniger selbstgemachte Sachen zeigen. (Keine Sorge, es gibt noch viiiiiel zu zeigen ;))

Ich weiss nicht, ob dieser Ausbruch oder Anfall oder was auch immer, eine kleine Depression, der Anfang eines Burnouts oder ein Warnschuss war.
Aber ich weiss: Ich habe klar und deutlich verstanden und passe mehr auf mich auf.

Ich habe mir immer gerne Pläne gemacht, wann ich etwas erledigen möchte – oder ToDo-Listen. Wie dienstags und mittwochs wenigstens regelmäßig zu bloggen.
Diese Pläne beschränken sich zur Zeit auf: Aufstehen, arbeiten, danach Spaß haben. Und Zeit genießen. Und verdammt nochmal nichts machen, auf das ich keine Lust habe.

Vielleicht ist diese Eigentherapie gut, vielleicht nicht. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich zur Zeit nichts anderes auf die Reihe bekomme als das.

Ich hoffe, dass meine Leser mich trotzdem nicht vergessen, weil, wie erwähnt, werde ich trotzdem weiterschreiben. Oder Gast-Post vergeben…Will jemand? Meldet euch, ich fänd es ganz toll!

Und heute Abend? Ja, da gehe ich in die Videothek, leihe mir einen Film aus, mache mir Pizzaschnecken, ziehe meinen Lieblingsschlafanzug an und kuschel mich ins Sofa. Einfach so. Weil ich das gerne will.

Vielleicht wird dabei was Schönes gehäkelt. Vielleicht auch nicht.

Weil….wie sagte Steve Jobs so schön? Man muss lieben, was man tut.

Dieser Eintrag wurde in 100 Wahrheiten über mich, Online-Tagebuch, Zu Hause gepostet. Bookmark des permalinks.

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