Kleiner, großer Junge.

Das Leben läuft oft nicht so, wie man sich das vorstellt. Oft ist es besser, oft ist es schlechter, aber es ist immer eins: Nicht vorhersehbar.

Dieses Eingeständnis musste ich mir selber mal wieder machen, als es um das Thema „Kindergarten“ ging. Das ist nämlich ein Machtspiel von allen Beteiligten. Dabei geht es um Kindererziehung. Nicht um die Börse.

Aber nun von Anfang an. Letztes Jahr, als wir hier hingezogen sind, haben wir uns im katholischen Montessori-Kindergarten angemeldet. Wir wollten gerne Johann bis er 3 ist zu Hause behalten, dieser Kindergarten nimmt aber durch seine neue U2-Plätze auch nur noch U2-Kinder an. Nun gut. Wir dachten uns, man könne ihn ja nur 30 Stunden bringen, 100% würde ich ja eh erstmal nicht arbeiten gehen. Aber als ich die Anmeldung zum Kindergarten brachte sagte man mir, dieser sei völlig überlaufen, es gäbe so viele Anmeldungen, dass uns niemand garantieren könnte, einen Platz zu bekommen.

Nun gut. Wir haben daraufhin Johann knallhart in jeder umliegenden Einrichtung angemeldet und alle sagten uns das gleiche: Zu wenig Plätze, zu viele Anmeldungen. Ah ja. Und dafür zieht man also aufs Land?

Meine Freundin hatte in der Zwischenzeit ihre Tochter in der Kita direkt gegenüber von unserer Wohnung untergebracht und sagte mir, dass dort noch Plätze frei wären, ich könnte mich ja mal melden.

Gesagt, getan. Wir hatten ein nettes Gespräch in der Kita (auch eine katholische, mit Schwerpunkten nach Montessori), die eigentlich auch ein Kindergarten ist. 9 Kinder werden betreut, alle zwischen 15 Monaten und 2,5 Jahren. Alle können bis zur Schule dableiben. Die Kita liegt direkt an einem Bauernhof mit einem wunderschönen Außengelände. Jeden Tag wird frisch in der Kita gekocht (das war mir persönlich sehr wichtig).

Man sagte mir, ich würde im Februar Bescheid bekommen. Jedoch kam schon eine Woche später die Zusage.

Diese und 3 Wochen später die des „völlig überlaufenden“ Kindergartens. Kann man sich vorstellen, dass wir uns sogar rechtfertigen mussten diesen Platz abzusagen? (O-Ton: „Auf Ihr Wort kann man wohl auch nichts geben, als Sie sagten, sie hätten gerne Ihren Sohn in einer Montessori-Einrichtung. Man kann Ihnen demnach keinen Glauben schenken“.)

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge werde ich heute den Vertrag im netten, kleinen Kita-Kindergarten, direkt gegenüber unterschreiben gehen. Mein kleines Maulwürfchen wird groß und ist bald ein Kindergartenkind. Dabei haben wir uns doch gerade erst richtig kennengelernt. Er wird vorerst nur die Mindeststunden gehen und dann schauen wir mal weiter. Ich bin hin- und hergerissen. Soll ich mich nun freuen, dass wir einen so tollen Platz haben? Oder überwiegt doch das schlechte Gewissen, dass ich ihn so früh abgebe? Aber bei einem bin ich mir ganz sicher: Ich freue mich, dass Johann hier im Dorf einen Platz gefunden hat. Dass er mit 9 Kinder groß wird, die (fast) alle hier wohnen. und wenn er Glück hat, hat er bald 8 kleine Freunde und Freundinnen.

die Mitbringliste für die Kita habe ich schon und ich habe mir fest vorgenommen mit meiner neuen Nähmaschine (danke, Felix :)) das meiste selber zu nähen.

Zwei Dinge habe ich schon fertig.

Die Bettwäsche für den Mittagschlaf, zum einen.
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Dazu habe ich ausschließlich Reste verwendet. Viele Leinenteile und blaugemusterte Baumwolle.

Der Name darf natürlich auch nicht fehlen.

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Johann scheint sich auf jeden Fall schon sehr wohl darin zu fühlen.

Zum anderen habe ich ein paar Lätzchen genäht.


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Ich liebe die Zierstiche meiner Nähmaschine und versehe nun jede Kante damit :)

Es gibt noch viele andere Dinge auf der Liste und ich freue mich schon auf weitere Nähstunden.

xoxo, nora.

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