Dieser Artikel enthält Werbung für: Christ
Wer Felix und mich kennt, der weiß eines: Wir sind Chaoten. Und ich meine nicht, dass wir niedlich chaotisch sind, sondern dass wir die schlimmste Art an Chaoten sind, die es gibt. True Story.
Ein paar Beispiele:
Wir haben vergessen, die schriftliche Kündigung unserer Wohnung einzuschmeissen und mussten (eigentlich) die Wohnung noch einen Monat länger bezahlen. (Glücklicherweise hat sich der Nachmieter sehr schnell gefunden).
Mir fällt der Wäscheständer um und hinterlässt tiefe, gemeine Spuren in Felix´Klavier.
Felix parkt mit voller Wucht aus und fährt das Auto unserer Nachbarin total kaputt.
Ich finde meine Zoo-Jahreskarte nicht mehr.
Ich sehe, dass Johann Felix Bankkarte hat und auch diese ist im schwarzen Loch unserer Wohnung verschwunden.
Ich schließe den Schrank und Felix´schönstes Whiskyglas geht kaputt.
Felix legt seine Schlüssel aufs Auto und ich fahre los.
Diese Liste könnte unendlich so weitergehen.
Ich tröste mich immer damit, dass all das nicht mit böser Absicht geschieht, aber oft muss ich weinen. und wenn ich nicht weinen kann, bekomme ich hysterische Lachkrämpfe. Ich denke mir auch immer, so lange keinem etwas passiert, ist alles gut.
Das zweite, was unser Problem ist, sind Termine. Oder Fristen.
Wir haben uns erst nach 4 Monaten umgemeldet (in der alten Wohnung hat Felix sogar zwei Jahre gebraucht), Felix hat vergessen, Sky zu kündigen, sodass wir nun ein Jahr den Komplettpreis zahlen müssen, ich habe vergessen meinen Handvertrag zu kündigen, der total blöd ist und habe den noch bis nächsten Mai. Und auch diese Liste könnte ich unendlich weiterführen.
Ich meine, vor ca. 4(?) Jahren hat Felix mich gefragt, ob wir heiraten – selbst das haben wir noch nicht geschafft. Allerdings hat das andere Gründe, wir stellen uns nämlich unter einer Hochzeit unterschiedliche Dinge vor. ABER, damit wäre ich beim Thema: Der Ring. Letztes Jahr, ca. um diese Zeit (ich glaube, es war eine Woche früher) habe ich meinen Ring, passend zu Johann´s Geburt, bekommen.
Er ist wunderschön, er gefällt mir sehr und er hat auch nach der Schwangerschaft perfekt gepasst – für ca. 2 Wochen. Als das Wasser aus meinen Händen schwand, wurde der Ring immer lockerer und ich musste den Finger wechseln. Für die nächsten Monate trug ich ihn am Mittelfinger…bis er auch dort zu groß wurde.
Seitdem warten wir auf den Tag, der am Samstag, meinem Geburtstag, eingetreten ist: Ich habe abgestillt. Nicht, weil Johann das wollte, sondern weil ich es wollte. Es war eine sehr schöne Zeit und wir beide haben sie sehr genossen, aber jetzt ist sie vorbei. Ich kann mich nicht an das letzte Mal stillen erinnern, es war in meinem Kopf nicht „das letzte mal“, es ist einfach passiert. Vor der Schwangerschaft wog ich 76 Kilo, nun sind es 62 und ich denke mal, dass dieses Gewicht nicht bleiben wird. Die Frau beim Juwelier sagte mir, man solle schon ein halbes Jahr danach abwarten, bis sich das Gewicht wieder richtig eingependelt hat.
So lange will ich aber nicht mehr warten. Oft stehe ich Abends im Bad und probiere den Ring an, denke wie schön er ist und freue mich auf den Tag, wo ich endlich wieder tragen kann.
An meinem Geburtstag habe ich also den Entschluss gefasst, ihn wenigstens so lange an einer Kette zu tragen. Ein schönes Collier habe ich bei Christ gefunden und dieses wird es auch werden.
Und wenn dann der Tag kommt, an dem ich den Ring am Finger tragen werden, kommt dieser Anhänger ran. Den hat mein Papa mir aus Italien mitgebracht, von einer Geschäftsreise. Da war ich noch ein Kind.
Und wenn meine zwei anderen Lieblingsstücke, meine Uhr und meine Ohrringe aus der Reparatur bzw. vom Batteriewechsel zurück sind, kann ich mal richtig schick weggehen.
Und wer diesen Artikel genau gelesen hat, der wird wissen, dass das noch lange, lange dauern wird ;)
By Mary 26. Juni 2014 - 11:32
oh Nora.. ich musste so lachen gerade! hast du über mich geschrieben? :-D
By Minou_ 26. Juni 2014 - 20:16
:D
Ich brauche Tipps zum Thema Abstillen! Wie ist es dir gelungen?
By Susi 26. Juni 2014 - 23:28
Liebe Nora, mach dir keine Sorgen. Wir sind auch Chaoten. Deine Listen klingen wie unsere.
Mein Freund verliert ca.drei mal pro Jahr sein Portmonee und ich habe schon längst aufgehört mir dabei Sorgen zu machen. Wir zahlen ein Jahr lang einen Telefonvertrag weiter für eine Wohnung, in der wir nicht mehr wohnen.Unser Kfz-Brief ist schon kurz nach dem Kauf des Autos verschwunden und innerhalb der letzten zwei Jahre nicht wieder aufgetaucht.Mein Freund hat schon mehrfach seinen Rucksack einfach irgendwo am Straßenrand stehen lassen. Wir verlieren einen großen Entsafter, weil wir ihn beim Auto einräumen am Straßenrand stehen lassen. Unser Wasserhahn in der Küche ist nicht festgeschraubt, dazu fehlt uns das passende Werkzeug…seit fünf Jahren.Ich habe drei Krankenkarten, mein Freund hat zwei Ausweise…irgendwann taucht so etwas dann doch wieder auf, nachdem man schon neue beantragt hatte. Wir zahlen 200 Euro Zwangsgeld für eine zu spät erbrachte Umsatzsteuererklärung für ein Gewerbe, dass 0 Euro Umsatz brachte. Diese Liste könnte ich noch ewig fortsetzen. Auch bei der Kindererziehung läuft bei uns vieles gelassener als in anderen Haushalten.Aber dafür sind wir glücklich! Wenn nicht gerade mal der Haussegen wegen eines verlorenen Autoschlüssels schief hängt ;)
By Sonnenspross 1. Juli 2014 - 14:49
Hahaa! Du bist wohl in unserem Haushalt gelandet ;) Ich glaube, mit der Ordnung ist es ebenso wie mit den scheinbar ewig glücklich lachenden Müttern! Es gibt sie in keinem Haushalt dauerhaft! Und das ist völlig okay so! DU hast letztens übrigens mit diesem Post „Hand aufs Herz“ einen Nerv bei mir getroffen. Unser Kleiner ist nun 6 Monate alt und alle finden ihn sooooo niedlich, weil er andere Menschen ständig anlacht. Dass das nicht bedeutet, dass wir nicht auch mal ganz miese Tage haben, an denen alles schief geht, er nur kreischt und ich meine Situation laut verfluche, das versteht sich von selbst. Schön zu lesen, dass das tatsächlich normal ist. Man darf auch als Mutter ab und an seine Wunden lecken und sich weit weg wünschen. Das ändert rein gar nichts an der Qualität der Beziehungen in der Familie und dem Glück Kinder zu haben.Wir wissen es im Kopf alle und streben doch einem Ideal entgegen, das unerreichbar bleiben wird. Und man darf auch das Chaos in sich tragen. Wer sagte das noch gleich? „Man muss Chaos in sich tragen um einen tanzenden Stern gebären zu können! Muss ich wohl nochmal suchen…. ;) Viele liebe Grüße!