Alle verrückt hier.

An den meisten Abenden, wenn ich mich in Bett lege, muss ich wirklich lachen, wie mein Tag so abgelaufen ist. Dabei bin ich immer wieder erstaunt, dass keiner wie der andere war und das liegt zum größten Teil an meinen superverrückten Mitbewohnern. Dass Johann und ich auch nicht so richtig organisiert sind, das wissen die meisten.

Aber heute geht es mal nicht um uns, sondern meine Freunde mit Fell, meine haarigen Mitbewohner.

Wer sich auch immer 3 Haustiere zulegen möchte, bitte diesen Artikel zu Ende lesen.

Und ich muss diese Geschichte von hinten, quasi abends aufrollen, nur dann kann man mein ganzes Ausmaß an absoluter Verzückung (nicht) verstehen.

Johann und ich gehen meist gegen 19.30h (ja, so ist das als Alleinerziehende, ich hasse es nicht nur alleine zu Essen, noch mehr hasse ich es, alleine TV zu schauen) ins Bett. Vorher war ich dann die letzte Rund mit Wilma und die hat es oft schon in sich. An „einsamen“ Tagen gehe ich alleine mit Wilma, an besonders geselligen Tagen mit Wilma, Johann, Katze 1 (Rosie) und Katze 2 (Leia).

Das ist im wahrsten Sinne „the worst case“. Wilma rastet vor Freude voll aus, Katze 1 trödelt wie noch was und Katze 2 spurtet ständig von einem Auto zum anderen, um sich zu verstecken, was Wilma völlig verunsichert und dann muss sie natürlich „aufpassen“. Diese Strecke, die wir eigentlich in 4 Minuten schaffen, zieht sich gerne mal 15 Minuten – warum auch nicht, wir haben ja Zeit. Nach ca. 30 Metern fängt Katze 2 (fast ein Jahr) an ganz laut zu weinen, weil es ihr zu weit weg von zu Hause ist, sie sich aber nicht traut alleine heim zu laufen. Klar, der Weg ist auch völlig unbekannt. Also wie gesagt: Es wird sich unter das Auto gelegt und geweint.

Wir müssen aber natürlich die Runde weitergehen, Pipi muss sein. Also hören wir das immer leiser werdende Schreien, Johann läuft mit knirschenden Zähnen neben mir, es ist seine Katze und er hasst es, wenn sie weint, weiß aber, er darf nicht heim, ein Australian Sheperd findet es nämlich ziemlich doof, wenn „die Herde“ sich trennt. Also die Runde durchziehen, kleine Katze wieder einsammeln und ab nach Hause.

Natürlich will jetzt keine Katze mehr das Haus betreten, was soll´s, dann bleiben sie draußen (bevor die Tierschützer schreien: Es gibt eine Katzenklappe) und wir legen uns ins Bett.

Und ich, die immer gesagt hat „kein Tier im Schlafzimmer“ würde nun die Türe schließen, sich selig ins Bett legen und 10 Stunden am Stück schlafen.

Dann gibt es natürlich aber die Dinge, die man aus der Vergangenheit gelernt hat wie zum Beispiel, dass der Hund nochmal rausmuss und sich nicht melden kann, die Katzen 4 (!) Mäuse mitbringen (durch die Katzenklappe natürlich) und sowohl die Mäuse, die Katzen und der Hund völlig durchdrehen im Wohnzimmer (davon aber nur 3 vor Freude).

Viele dieser tollen Ereignisse habe ich verpasst und weil meine Schlafzimmertür so unfassbar schalldicht ist, lasse ich sie nun auf und eingreifen zu können, denn wer will morgens schon in ein bisschen Hundekotze treten (und ja, einmal hätte es eine halbverdaute Maus sein können)?

So geht es also um halb 8 weiter: Leia schläft neben Johann auf dem Kopfkissen und schnurrt so laut, dass ich nicht schlafen kann und den Pumuckl-Podcast, der nun statt TV auf dem Programm steht nicht hören kann, Wilma und Rosie grunzen auf der Decke vor dem Bett. Und ich arrangiere mich mit der Situation und schlafe endlich ein.

Zwischenfall 1, ca. 21.04h: Leia springt auf ihren Platz auf der Fensterbank, ist aber leider so ungeschickt wie es nur geht und knallt gegen die Fensterscheibe.

Zwischenfall 2, ca. 23.15h: Leia will doch wieder kuscheln und schnurrend auf dem Kopfkissen schlafen.

Zwischenfall 3, ca. 02.45h: Wilma springt ins Bett, weil auch sie mit Johann kuscheln will. Gott sei dank reicht ein einfaches „nein“ mitlerweile aus und sie lässt sich wieder auf die Decke fallen.

Zwischenfall 4, ca. 02.58h: Rosie steht auf meiner Brust und mauzt mir ins Gesicht, keine Ahnung was sie will, ich streichle sie und sie geht weg.

Letzter Zwischenfall, IMMER so um 5 Uhr rum: Leia möchte nun ausgiebig geschmust werden und leckt jede erreichbare Stelle an (I HATE IT).

Um 6.30h klingelt der Wecker und die erste Runde mit Wilma steht an, Johann und die Katzen sind natürlich zu müde, um mitzukommen. Warum bloß?

Wenn ich wiederkomme, sind sie aber wach und ab da werde ich ungelogen von jedem Tier den ganzen Tag verfolgt und mit einer Erwartungshaltung angeschaut, die unbegreiflich ist. Auch der Radius von 1,5m um mich herum darf nur selten verlassen werden. Fressen tun die Katzen immerhin 4 mal am Tag. Wilma frisst einmal und bekommt geeignete Reste, also falls nun die Tierschützer unter euch sich fragen, ob die vielleicht Hunger haben.

Nein, sie haben kein Hunger.

Sie sind verrückt.

Liebevoll verrückt und ich liebe sie alle wirklich, sonst würde ich diese Belagerung sicher nicht mitmachen.

Und jetzt kommt das beste Announcement: Eine Lady bekommt Nachwuchs, das heißt, ruhiger wird es hier nicht ;)

Und so freue ich mich, welche lustige Tiergeschichte mich heute Abend zum schmunzeln bringt und ich hoffe, es ist nicht eine Geburt heute nacht.

xoxo, nora.

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