Seit fast zwei Wochen schläft Johann in seinem eigenen Zimmer.
Nun haben viele gefragt, wie wir das gemacht haben. Also.
Alles begann mit dem gemeinsamen Ab- und Wiederaufbau des Bettes. Johann fand das zuerst nicht so gut, fand aber sehr schnell Gefallen daran. Ich hatte noch nicht das Bett bezogen, da hoppste er schon auf dem Bett herum und fühlte sich sichtlich wohl.
Während er im Laufe des Aufbaus immer glücklicher wurde, wurde es mir immer mulmiger zumute. War das jetzt doch eine vorschnelle Überlegung? Ist mein Schlaf wirklich so wichtig?
So sieht es nun in seinem Zimmer aus.
Da Johann´s Bett zur Zeit noch im Zustand des Beistellbettes ist und die andere Bettseite erst gekürzt werden müssen (Für alle, die es interessiert, wir haben dieses Bett und die eine Bettseite durch ein Brett aus dem Baumarkt ersetzt, genaueres kann man auch hier nachlesen), haben wir zur Zeit noch die Gästematratze vor dem Bett liegen. Und eine Wolldecke über dem Brett liegen, weil es einfach nicht schön aussieht. Johann´s Zimmer ist ein Bettenlager. In den ersten drei Nächten habe ich noch neben Johann geschlafen, dann hat er eine Nacht bei meinen Eltern übernachtet und in der darauffolgenden Nacht hat er das erste Mal alleine geschlafen.
Die Hälfte der Nacht habe ich auf das Babyphone gestarrt, bei uns leider nötig, weil in unserer Schlauchwohnung das Kinderzimmer am einen, das Schlafzimmer am anderen Ende liegt und man nicht unbedingt was hören muss.
Es ist nun so, dass er zwischen 2.00h und 3.00h nachts wach wird und entweder er weint ganz bitterlich oder er kommt einfach rübergelaufen und legt sich zu uns ins Bett. Die zweite Option lässt uns auf jeden Fall alle besser schlafen, oft merken wir gar nicht, dass er sich irgendwo ins Bett kuschelt.
Heute Nacht war wieder eine Nacht, in der geweint wurde. Allerdings schon um 1.00h. Ich hab ihn dann in den Arm genommen und gefragt, ob er mit zu uns will, dass hat er ganz klar verneint und mir gesagt, er wünscht in seinem Zimmer zu bleiben, aber ich soll mich auf die Matratze legen.
Gesagt, getan. Wir haben beide noch gut geschlafen und heute morgen ist mir bewusst geworden, dass es die richtige Entscheidung war. Anscheinend mag er sein Zimmer und anscheinend mag er seinen „Schlafraum“, den er hat. Wenn er dann manchmal doch noch etwas Nähe braucht, macht mich das total glücklich und den verwehre ich auch nicht.
Denn wenn ich ehrlich bin, dann geht es mir nicht gut damit. Gar nicht gut. Ich verfluche den Tag, an dem ich das Bett umgebaut hab. Ich vermisse, Johann abends beim Einschlafen zu sehen, ich vermisse unsere Tatort-Abende, ich vermisse nachts sein leises Schnarchen und die Kuschelstunden. Ich gehe 4 Tage die Woche arbeiten und Johann 4,5 Tage die Woche in die Kita und irgendwie habe ich mir immer nachts meine Zeit „zurückgeholt“. Vielleicht ist das egoistisch, weil ich im Wohle des Kindes handeln muss, aber ich lasse es mir ja auch vor Johann nicht anmerken, das sage ich nur euch.
Viele, mit denen ich gesprochen habe sagten „In der ersten Nacht haben wir auch unser Kind vermisst“ oder „Die ersten zwei Nächte war es komisch.“ Für mich ist es noch komisch und immer noch so schlimm wie am ersten Tag und ich hoffe, dass das bald aufhört und ich mich für Johann und seine neue, gemütliche Schlafsituation freuen kann.
Für diese Bilder ist die Matratze weggeräumt worden – so sieht es in Wirklichkeit aus ;)
Wie lief das bei euch ab?
xoxo, nora.
By Denise 18. September 2015 - 13:32
Liebe Nora,
Mein Sohn ist fast genauso alt wie Johann und ich verstehe dich so gut. Luis schlief bis vor drei Monaten immer bei uns im Bett. Er hatte zwar sein Bett neben unserem, aber defacto schlief er in unserem Bett. Mir ging es ähnlich wie dir und ich habe den Tag herbeigesehnt! An dem ich endlich wieder Platz in meinem Bett habe und durchschlafen kann. Dann sind wir umgezogen. Wir haben unseren Sohn darauf vorbereitet, dass er dann ein eigenes Zimmer mit großem Bett (Kura von Ikea) haben wird. Für ein großes Bett haben wir uns entschieden, damit ein Elternteil wenn nötig mit im Bett schlafen kann. Ab dem Tag unseres Umzugs schläft Luis nun in seinem Bett. Er will nicht mehr zu uns und wenn dann muss einer von uns zu ihm ins Bett kommen. Und ja, es wird immer noch nicht jede Nacht durchgeschlafen, aber es werden mehr Nächte, in denen im Kinderzimmer alles ruhig bleibt. Und obwohl unser aller Schlaf deutlich erholsamer ist, vermisse ich meinen Sohn auch und schaue fast jede Nacht nach ihm. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute! Ihr werdet euren Weg bestimmt finden. Alles Liebe denise
By Esther 18. September 2015 - 18:38
Ich mag Johanns Zimmer sehr. Da würde ich mich auch wohlfühlen! Weiterhin euch alles Gute!
By M. 18. September 2015 - 21:28
Jaaaa…das mit dem Schlafen ist schwierig, und da muss wohl jeder und auch immer wieder seine eigene Lösung finden. Unsere beiden (4,6) schlafen im eigenen Bett ein. Nachts ..die Große eher früher, die Kleine meist später, oft auch erst gegen 5 morgens…kommen beide zu uns. Jede hat dabei ihren Stammplatz, eine links, eine rechts von mir. Im Schlafzimmer steht daher neben dem 180er bett auch noch ein Beistellbett – das gibt uns allen einfach mehr Platz. :-)