„Besinnliche“ Vorweihnachtszeit. Ein Mythos.

Das erste mal habe ich verstanden, warum meine Mama Weihnachten stressig findet. Und warum man zur Weihnachtszeit ganz zart besaitet ist.

In meinem Jahresplan (als ob ich wirklich einen hätte, haha) war vorgesehen, dass ich auf den Weihnachtsmarkt gehe mit meinen Lichterketten. Im Laufe des Jahres habe ich mir das anders überlegt und wollte dann doch nicht so richtig. Als mich aber 14 Tage vor dem Markt die Zuständige anrief und mir sagte, ich könnte einen Stand umsonst besetzten habe ich vor lauter Euphorie einfach mal zugesagt. Und das war wohl der Nagel zu meinem weihnachtlichen Sarg, denn ab da hieß es: In jeder freien Sekunde arbeiten. Zeitgleich hat Schöner Wohnen meine Lichterketten online beworben und ich hatte richtig viele Bestellungen, was natürlich super ist, wenn man sonst kein Einkommen hat.

Genau um diese Zeit fingen dann auch die Vorstellungstermine in den Kindergärten an (Halleluja, wir haben einen Platz in unserer Wunscheinrichtigung bekommen) und ich war dezent gestresst und leider viel zu oft genervt. Ab dem 12. Dezember habe ich dann die Reißleine gezogen, alle Produkte aus dem Shop genommen und versucht, mich mal besinnlich auf Weihnachten einzustellen.

Ich habe einen Weihnachtsbaumfuß besorgt und letzte Woche hat dann auch endlich der Weihnachtsbaum bei uns eingezogen – dieses Jahr etwas früher, weil wir nach Heiligabend bis nach Silvester verreisen (wir hätten gerne hier Silvester gefeiert, aber wenn man hier im Dorf zu der einzigen Party gehen möchte, muss man wohl im Junggesellenverein sein oder echt gute Connections haben) und der Weihnachtsbaum sich sonst nicht wirklich gelohnt hätte.

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Ich finde, es ist der schönste Baum, den ich jemals gesehen habe und genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Man darf ja auch mal mit was zufrieden sein.

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Um es richtig perfekt zu machen, mussten auch noch ein paar „besondere“ Kugeln dran.

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Mein Favorit dieses Jahr ist Robocop.

In der Vorweihnachtszeit hat nichts – außer dieser Weihnachtsbaum – so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Ob das nun schlimm für mich ist? Nein.

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Was soll´s. Ich war nicht auf dem Weihnachtsmarkt, ich habe keine Plätzchen gebacken, ich habe nicht „Tatsächlich Liebe“ gesehen. Dafür habe ich ganz neue Erfahrungen im Thema „Organisation“ gemacht. Ich habe mit Johann eine Krippe aus Duplo gebaut. Ich habe fast alle Weihnachtsgeschenke selber gemacht. Ich hatte eine gute Vorweihnachtszeit, auch wenn sie stressig war.

Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich ein so tolles Kind habe, eine tolle Familie und einen tollen Freund, der mich immer unterstützt, obwohl er durch seine OP Anfang Dezember selber so auf Unterstützung angewiesen war.

Ich weiß, ich bin keine perfekte Mutter und keine perfekte Partnerin. Umso dankbarer bin ich, dass ich genommen werde, wie ich bin. Und das ist jetzt schon das schönste Geschenk, das ich an Weihnachten bekommen konnte.

Ich wünsche euch eine besinnliche, glückliche Weihnachtszeit. Und wenn es nicht so läuft, wie ihr es euch vorstellt, wird es anders anders laufen. Und vielleicht ist es auch viel besser so.

Xoxo, nora.

 

 

 

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