WERBUNG: Die Baby-Erstausstattung – ein interview mit kate

Heute reden wir über ein Thema, das mich als Schwangere total beschäftigt hat und viele Bekannte, die nun ein Baby erwarten, fragen genau bei diesem Thema mal genauer nach: Die Babyerstausstattung.

Weil die Geburt von Johann schon so lange her ist und auch eine einmalige Erfahrung war, möchte ich mich heute an Kate wenden, sie ist auf jeden Fall bei diesem Thema sehr viel routinierter als ich und ich denke im gemeinsamen Austausch werden wir eine grobe Übersicht schaffen, was sinnvoll – und was eher überflüssig für uns war.

 

Hey Kate!
Erstmal danke, dass du mir hier bei diesem Post weiterhilfst – im Gegensatz zu Johanns Geburt ist deine letzte noch nicht ganz so lange her. 

Nun die erste Frage: Was war für dich unverzichtbar, als es um die Erstausstattung ging? Hattest du eine Art Checkliste, die du abgearbeitet hast?

K: Ich hatte, wie vermutlich jede Frau, die das erste Mal schwanger ist, so ein Buch, das die Schwangerschaft begleitet, wo man nachlesen kann, was in jedem Monat passiert und so weiter. In diesem Buch war auch eine Checkliste, was man für die Erstausstattung braucht. Die fand ich auf jeden Fall hilfreich, da ich auch noch nicht viele Mütter im Freundeskreis hatte und man beim ersten Kind ja so gut wie gar keine Ahnung hat.
Bei meinem dritten Kind habe ich so gut wie nichts mehr gekauft, da wusste ich ja auch schon aus Erfahrung, dass man die meisten der Sachen auf diesen Checklisten überhaupt nicht braucht.

N: Ach, das ist ja interessant, ich hatte so ein Buch tatsächlich nicht, dafür hatte ich später eins, wo die verschiedenen Sprünge vom Kind beschrieben werden. Ich hatte so eine Checkliste tatsächlich nicht und war in meinen Augen auch ziemlich schlecht vorbereitet, so mussten wir noch aus dem Krankenhaus neue Anziehsachen bestellen, da es 2013 einen kleinen Kälteeinbruch gab und wir keine dicken Anziehsachen für Johann hatten.

 

Wenn du eine Checkliste erstellen müsstest, was würde da alles drauf stehen?

K: Ein Beistellbett, das stufenlos höhenverstellbar ist.
Eine Autoschale
Eine Babytrage
Ein Hochstuhl mit Babyschale
Schlafsäcke
Ein Windeleimer
Kleidung

N: Ich würde noch ein Stillkissen ergänzen, das habe ich immer noch und liebe es so 

 

Es gibt ja immer ein paar Dinge, die man gebraucht kaufen kann. Von welchen Dingen hast du davon abgesehen, beziehungsweise was würdest du niemals gebraucht kaufen?

K: Ich wollte Dinge, die direkt die Haut berühren, nicht gebraucht kaufen, wie zum Beispiel Bodys oder Unterwäsche. Oder auch Matratzen. Da weiß man ja nie, was da schon drauf gekommen ist.

N: Wir haben wenig gebraucht gekauft, mit dem Wissen von heute würde ich das ganz anders machen! Matratzen würde ich zum Beispiel auch nicht gebraucht kaufen, bei Kleidung wäre es mir jedoch egal. Dafür habe ich aber sehr viel von Johanns Sachen weiterverkauft oder auch dir gegeben, so dass die Dinge ein langes Leben haben.

 

Welche Sache würdest du mit dem Wissen von drei Kindern nicht noch einmal kaufen?

K: Eine Wippe. Da wollten meine Kinder nie drin sitzen.

N: Bei uns war es das Babybett. Das war quasi nie in Benutzung.

 

Zwei von deinen drei Kindern sind im Winter geboren. Wie war deine Erfahrung damit? Was ist für dich das wichtigste Item für einen Spaziergang im Winter?

Ich fand diese Tatsache für die Babyzeit eigentlich ganz praktisch, denn warm anziehen geht einfacher, als mit der Sommerhitze und der Sonneneinstrahlung klar zu kommen.
Das wichtigste für einen Spaziergang im Winter war für mich ohne Frage ein Wollwalkanzug, natürlich eine Wollmütze und ein warmer Fußsack für den Kinderwagen. Außerdem hatte ich im Wagen immer noch ein Lammfell liegen, das ist aber vielleicht nicht jedermanns Sache.

N: Stimmt, das ist ein sehr empfindliches Thema. Wir hatten einen Fußsack aus Lammfell, ich fand den super, weiss aber von anderen Müttern, dass das gar nicht deren Ding war.

 

Lass uns über Technik reden: Sind in euren Haushalt viele technische Geräte wie zum Beispiel ein Babyfon oder ähnliches eingezogen? Oder hält du davon nichts?

K: Wir hatten ein Babyfon, das fand ich auch immer sehr praktisch. Auf jeden Fall, wenn man in einem mehrstöckigen Haus wohnt. Denn über zwei Etagen hätte ich das Baby nicht gehört. Oder wenn man im Urlaub ist und abends noch draußen sitzen möchte, finde ich ein Babyfon unverzichtbar.

N: Ein Babyfon hatten wir auch, allerdings auch erst, als wir in die neue Wohnung gezogen sind, da mein Arbeitszimmer in einem anderen Teil des Hauses war.
Und ich als Person, die sich mega viele Sorgen macht, hatte noch für Johanns Windel so einen kleines Gerät, welches die Atmung überwacht hat. Das ist aber wirklich nicht jedermanns Sache!

 

Wann hast du angefangen, für deine erste Tochter Sachen einzukaufen?
Bist du jemand, der da vorbereitet war oder hast du die Dinge eingekauft, wenn sie benötigt wurden?

K: Bei meiner ersten Tochter habe ich die ersten Klamotten gekauft, als ich ungefähr im fünften Monat war. Als sie auf die Welt kam, hatte ich alles zusammen, wovon ich der Meinung war, dass ich es brauche. Ich bin aber auch generell ein Mensch, der gerne auf jede Situation vorbereitet ist.

N: Ja, wie schon oben beschrieben war das bei uns eher etwas chaotisch.

 

An diesem Punkt scheiden sich auf zweierlei Art die Geister: 
1. Hast du mit Stoff gewickelt oder mit herkömmlichen Windeln? 
2. Hattest du einen Wickeltisch oder habt ihr, wie ich es sehr oft gehört habe, auf dem Bett/ Sofa gewickelt?

K: 1. Ich habe immer herkömmliche Windeln verwendet. Ich hatte ehrlich gesagt, keine Lust auf die zusätzlich anfallenden Wäscheberge.
2. Ich hatte immer einen Wickeltisch, ich fand das im Babyalter schon praktischer, weil es einfach auch für den Rücken der Mutter nicht so anstrengend ist. Wenn die Kinder größer sind, kann man ja auch problemlos auf dem Sofa oder auch dem Boden wickeln, aber solange sie auf den Wickeltisch passen, war mir das lieber.

N: Das kann ich so unterschreiben, allerdings hatte ich einmal einen kleinen Ausflug in die Stoffwindelwelt gemacht. Aber so groß war meine Passion zu Waschen dann doch auch nicht!

 

Safety-First! Welche Sicherheitsmaßnahmen hast du für deine Kinder im Baby-Alter getroffen?

K: Ich hatte Steckdosenabdeckungen, diese Sicherungen für die Schranktüren und die Dinger, die man auf die Tür steckt, damit die nicht zufallen und das Kind sich die Finger quetschen kann. Außerdem natürlich Treppengitter.

N: Treppengitter waren bei uns nicht nötig, wir hatten allerdings auch die Sicherungen für die Schranktüren. Wie du weißt, haben wir diese immer noch, weil ich mich eventuell niemals daran gewöhnen könnte, einen Schrank normal zu öffnen, haha.

 

Als du das erste mal Mutter wurdest, welche Dinge hast du für die Erstausstattung für dich gekauft?

K: Ich habe für mich selbst Stilleinlagen, Still-BH’s und eine Milchpumpe gekauft. Heutzutage würde ich noch Periodenunterwäsche kaufen, die waren aber meines Wissens nach vor fünf Jahren noch nicht so populär.

N: Genau! Und ich hatte ziemlich viele von diesen Stilloberteilen, die fand ich superpraktisch!

 

Welche Tipps gibts du allgemein, wenn man das erste Mal Mama wird?

K: Das wichtigste meiner Meinung ist, dass man sich nicht von anderen beeinflussen lässt. Man kann und soll sich natürlich die Ratschläge von anderen Müttern anhören, aber im Endeffekt muss jede Mutter selbst herausfinden, was für ihr Kind und sie selbst funktioniert. Gerade was zum Beispiel das Thema Schlafen angeht, entbrennen ja immer hitzige Diskussionen. Was bei dem einen Baby funktioniert, geht bei dem anderen gar nicht. Selbst bei meinen drei Kindern hat nicht immer alles gleich funktioniert. Also anhören und ausprobieren gerne, aber bloß nicht stressen lassen. Jedes Kind ist individuell.

N: Das unterschreibe ich so zu einhundert Prozent und muss dem nichts hinzufügen.

 

In der heutigen Zeit wird alles teurer. Hast du Tipps für unsere Leser, an welcher Stelle und vor allem wie man ein wenig sparen könnte?

Bei meiner ersten Tochter habe ich zum Beispiel keine Feuchttücher verwendet, sondern Küchentücher aus Stoff, die ich in kleine Stücke geschnitten, mit Wasser angefeuchtet und nach Benutzung in der Waschmaschine bei 60 Grad gewaschen habe.
Außerdem kann man natürlich immer gut bei den Möbeln oder der Kleidung sparen, die man ja sehr gut bei den einschlägigen Flohmarktseiten kaufen kann.
Und statt fertigen Babybrei im Gläschen,kann man ihn auch sehr gut und günstig selbst kochen.

N: Ja, wir haben auch das auch mit den Lappen gemacht, allerdings mit gestrickten, diesen Feuchttüchern habe ich nicht getraut. Ich würde heute wohl so ziemlich alles gebraucht kaufen – oder wenn neu würde ich dann wirklich schauen, dass man es im Sale einkauft.
Ich habe damals auch viel selber gemacht, was manchmal wirklich viel Geld gespart hat, wie zum Beispiel einen Wickelkommodenaufsatz selber geschreinert mit meinem Vater. Allgemein habe ich für Johann sehr viel genäht, was aber nicht immer unbedingt günstiger war.

 

Kate, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast! Hast du noch ein paar abschließende Worte für uns?

K: Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich die Erfahrung gemacht habe, das man beim ersten Kind alles richtig machen will und deshalb viele Dinge anschafft, die man überhaupt nicht braucht. Die meisten Sachen kann man ja immer noch besorgen, wenn man feststellt, dass man sie braucht. Generell würde ich sagen, dass man sich am besten in einem Fachgeschäft beraten lässt, vor allem, weil es ja zum Beispiel so viele verschiedene Kinderwagenhersteller gibt, das kann man selber gar nicht überblicken.
Und ansonsten sollte man als Mutter immer auf das eigene Gefühl hören. Eine Mutter weiß immer, was das beste für ihr Kind ist.

N: Danke! Der letzte Satz berührt mich sehr – denn er ist so wahr! Und so wünsche ich allen werdenden Müttern eine entspannte Vorbereitungszeit und: genießt es einfach! Das hätte man mir vielleicht viel öfters sagen sollen. 

xoxo, Kate & Nora.

 

Dieser Beitrag ist mit freundlicher Unterstützung von babymarkt.de entstanden. Wer grade schwanger ist und sich mit dem Thema Erstausstattung beschäftigt, der wird hier definitiv fündig!

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Mein Jahr 2022 – oder „can we skip to the Good Part?“

Weil ich ein bekennender Fan von Jahresrückblicken bin, schreibe ich dieses Jahr auch mal einen. Und zwar im November. Obwohl noch ein ganzer Monat Zeit ist, mal wieder das Ruder rumzureißen, das ist, was mir die letzten drei Jahre gezeigt haben, nichts ungewöhnliches für mein Leben.

Begonnen hat, wie für den Rest der Menschheit, mein Jahr im Januar.

Emotional mal wieder ein wenig labil, wollte ich an ein sehr schönes Silvester anknüpfen, das vor der großen Pandemie eine der letzten meiner Parties war.

Aber, so, wie es meistens ist, zwei mal hintereinander den gleichen Spaß, das ist eher ungewöhnlich und so war ich um ein Uhr zu Hause, ein wenig enttäuscht, viel zu betrunken und alleine.

Der Januar plätscherte vor sich hin und ich habe dann eine sehr schlechte Entscheidung bezüglich eines Mannes gemacht. Nach so vielen missglückten Tinder-Dates habe ich angefangen mit einem Mann auszugehen, der eine Partnerin hat. Am Anfang war es – zumindest von meiner Seite aus – eher ein Zeitvertreib, wir haben uns gut verstanden, kannten uns schon Jahre, waren ein paar mal tanzen und haben uns immer mal wieder in der Bar getroffen, die wir beide regelmäßig besuchen.

Wie diese Geschichte ausgeht, kann sich hier vielleicht jeder denken, ich dagegen konnte das damals nicht. Mein Herz hat jede Lüge, die mir vorgesetzt wurde, hungrig gegessen und jeden Zweifel mit einer Vehemenz bekämpft, die meine Freunde oft kopfschüttelnd betrachtet haben.

Im Nachhinein gab es zu viele „Red Flags“, die nicht nur Rot waren sondern lichterloh gebrannt haben.

In dieser Zeit hat meine Naivität ein komplett neues Ausmaß genommen, man könnte mein Verhalten eventuell als den Ur-Typ der Naivität betiteln.

Wer auch immer nun in einer Affaire steckt und sich große Hoffnungen macht, dem kann ich sagen:
– Nein, der „letzte“ gemeinsame Urlaub wird nicht der letzte gemeinsame Urlaub sein
– Nein, all die schönen Worte haben nichts mit Dir zu tun sondern dafür, dich ins Bett zu bekommen
– Nein, all die Abende, die er nicht da ist, ist es nicht schrecklich für ihn neben seiner Freundin sondern höchstwahrscheinlich ein Ausruhen von den Lügen, die er Dir Tag für Tag auftischt
– Nein, er wird ihr nie von Dir erzählen, weil er grade das beste aus beiden Welten hat und warum sollte man das aufs Spiel setzen?
– Und NEIN: wenn es rauskommt, wird er niemals zu Dir stehen, denn WENN Du wichtig gewesen wärest, hätte es die oben genannten Punkte nicht gegeben

Meine Affaire war nicht sehr lang, allerdings sehr zerstörend in vielerlei Hinsicht.

 

But…Can we skip to the good part?

Bei all dem Drama fand ich es wahnsinnig erstaunlich, dass ein Mensch, der durch einen verrückten Zufall (ja, kann schon sein, dass es ein Tinder-Zufall war) in mein Leben trat, alles umgekrempelt hat.

Dieser Mann, der sich, obwohl er mich gar nicht kannte, so um mich bemüht hat, dem wollte ich nichts vorspielen, keine falschen Hoffnungen wecken und ihn nicht verletzen. Ich war nicht vergeben, aber frei habe ich mich nicht wirklich gefühlt. Und ich bin kein Freund von Lügen, also habe ich ihm die ganze Geschichte erzählt. Statt eines Kontaktabbruchs kam jedoch die Aussage, dass er sich für soviel Ehrlichkeit bedanke und mich immer noch treffen wollte.

Um das mal genau zu überprüfen, vielleicht endlich mal mit einer gesunden Skepsis – denn ich wollte nicht, dass mich jemand wieder nur ins Bett bekommen wollte – schrieben und schrieben und schrieben und telefonierten wir. Tagelang, nächtelang, wochenlang, monatelang.

Und eines Tages, mehr aus einer Schnapsidee heraus, fragte ich ihn, ob wir uns treffen, einfach so.

Ab diesem Tag überschlugen sich die Erlebnisse in meinem Leben.

Auf der einen Seite hatte ich nun das erste perfekte Date, auf der anderen Seite eine Affaire, die schon fast tot war, denn die Lügen war ich so satt und die Ausreden so überdrüssig.

Also entschied ich mich, ganz untypisch für mich und schon wieder sehr naiv handelnd, für den Neustart. Denn das war das einzige, was sich seit langer Zeit gesund angefühlt hat. Und wohinter ICH als Mensch stehen konnte. Endlich wieder eigene Entscheidungen treffen. Endlich nicht mehr abhängig sein von Dingen, die ich nicht beeinflussen konnte.

Oder, um es besser auszudrücken: Ich entschied mich dafür, weiteren Dates eine Chance zu geben. Und diese Chance wurde genutzt. Und hier ist eine kurze Liste von Dingen, die ich ab Mai erlebt habe.

– Ich hatte einen ersten Kuss im strömenden Regen
– Ich wurde immer nach Hause begleitet ohne je bedrängt zu werden
– Ich habe Nächte durch gequatscht
– Ich bin stundenlang spazieren gegangen
– Ich lag nachts im Feld und habe Sterne angeschaut
– Ich habe Köln wahrgenommen wie den schönsten Urlaubsort der Welt
– Ich bin das erste mal Schlauchboot unter Sternenhimmel gefahren
– Ich bin das erste mal Schlauchboot am Tag gefahren
– Ich hatte mein erstes Lagerfeuer am Rhein
– Ich habe gelernt, dass ich über alles reden kann ohne mich dumm zu fühlen
– Ich war auf Konzerten
– Ich habe gemerkt, dass jeder Tag gefühlt ein Samstag sein kann
– Ich habe nachts Gewitter gelauscht und mich dabei unterhalten

All der Stress, den es vorher gab, war wie verflogen.
Ich habe nicht mehr an eine einfache, tolle Beziehung geglaubt, schon länger nicht mehr.
Eine Beziehung, in der nicht nur ich sondern auch Johann geschätzt wird mit jemandem, der Tiere genauso gerne mag wie ich.
Jemanden, über den ich mich immer freue, ihn zu sehen, jemanden, dessen SMS mein Herz immer noch höher schlagen lassen, jemanden, den ich beim fernsehen anschaue und mich über seine Anwesenheit freue und jemanden, der mich so unverhofft oft so sehr zum lachen bringt, mit dem der Alltag so aufregend wie ein Urlaub ist.
Das alles kam so unerwartet, mit einer solchen Wucht, von allen so abgeschätzt, weil es ja „viel zu schnell ging“.

Mir ist das egal. Denn wenn sich etwas richtig anfühlt, dann gibt es kein „zu schnell“. Mir ist es auch egal, was andere von mir denken. Denn so lange drei Menschen mit dieser Sache glücklich sind, reicht das vollkommen. Und – wie man sich denken kann, ist dieser dritte Mensch kein anderer Mann oder eine andere Frau – sondern mein Sohn.

Für mich war es das schönste Jahr.

Also, 2022: An dir bin ich gewachsen, für dich habe ich mich auch sehr geschämt – aber wenn ich Dich mit einem Satz zusammenfassen müsste würde ich sagen:
Du warst es sowas von wert!

xoxo, Nora.

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Drei sind einer zu viel…oder zu wenig

Wie ich in meinem ersten Artikel schon erwähnte, bin ich Mama von drei Kindern.
Meine Töchter sind (noch) acht und sechs einhalb, mein Sohn ist (noch) vier.

Letzterer war nicht so richtig eingeplant. Früher wollte ich eigentlich immer drei Kinder haben. Ich habe ja schließlich auch zwei Brüder, die ich ganz doll lieb hab, also kann das ja nicht so schlecht sein.

Nachdem meine zweite Tochter allerdings auf der Welt war und sie mich ca acht Monate lang nur angebrüllt hat, egal, was ich alles getan und versucht habe, habe ich von diesem Wunsch eher Abstand genommen weil ich Angst hatte, dass ich diese Tortur nochmal erleben muss.

Der Kleine war also ein Zufall, wie man heute wohl sagt 😉

Der Umstand, dass das dritte Kind ein Junge werden sollte, hat mich ehrlich gesagt auch erstmal ziemlich schockiert. Ich wollte niemals einen Jungen haben. Die sind mir zu laut, zu wild und außerdem hab ich keine Lust mich mit von Testosteron überschwemmten, pubertierenden Halbstarken zu beschäftigen. 

Nun ja, da komme ich wohl nicht mehr drum herum… 😊

Kurz nach der Geburt habe ich außerdem festgestellt, dass sich nun ganz neue Herausforderungen auftun. Schließlich hat man nur zwei Hände, zwei Arme und zwei Knie. Aber eben drei kleine Wesen, die diese Körperteile in Anspruch nehmen wollen. Also bleibt zwangsweise immer eins dieser Wesen auf der Strecke. Und muss verzichten. Oder warten. Rücksicht nehmen. Und das ist viel verlangt von so kleinen Kindern. Die Große war immerhin erst vier, als ihr kleinstes Geschwisterkind auf die Welt kam.

Also bleibt immer ein Kind auf der Strecke. Und das zu ertragen ist wiederum zu viel verlang von mir als Mutter. Und so habe ich permanent das Gefühl, mindestens eins meiner Kinder zu vernachlässigen.

Ich habe vor einiger Zeit in einem Artikel gelesen, dass drei Kinder die “unglücklichste” Anzahl an Kindern ist, die man haben kann. Was daran liegt, dass der Anspruch an die eigene Perfektion noch der gleiche ist, wie bei einem oder zwei Kindern, dieser aber eben unmöglich zu erfüllen ist, ohne sich ständig körperlich und mental zu verausgaben. Ab vier Kindern verpufft dieser Anspruch einfach im Nirvana man stellt sich quasi der Realität, dass es neben so vielen Kindern einfach nicht möglich ist, sich alleine um alles zu kümmern, also lässt man es einfach gut sein. 

Und tatsächlich ist es so, dass ich den Anspruch an mich selbst habe, für alle Kinder das gleiche zu tun. Ich war mit allen dreien beim Babyschwimmen, bei der Krabbelgruppe, usw.. Was beim ersten Kind noch bedeutete, dass man alle Kurse möglichst auf das Wochenende gelegt hat, damit der Vater auch dabei sein kann. Ab dem zweiten ging das schon nicht mehr, weil man ja Betreuung für das erste brauchte. Also habe ich dann alles vormittags unter der Woche gemacht, was im Umkehrschluss bedeutete, dass dafür dann eben alles andere liegen bleibt. Was dazu führte, dass sich erst die Wohnung und dann später das Haus in ein Schlachtfeld verwandelte. Und ich zu nichts mehr kam. Meiner ersten Tochter hatte ich zum Beispiel noch die Schultüte selbst gebastelt, den letzten Tag vor ihrer Einschulung habe ich komplett mit ihr verbracht, wir waren reiten, shoppen, was weiß ich noch. Die Schultüte meiner zweiten Tochter hat meine großartige Schwägerin gebastelt. Gott sei Dank. Denn ich hätte es nicht geschafft.  Andererseits habe ich deshalb immer noch ein schlechtes Gewissen. An ihrem letzten Tag vor der Einschulung wollte meine zweite Tochter schwimmen gehen. Haben wir gemacht. Und ich war froh, als ihr nach knapp zwei Stunden zu kalt war und sie lieber Mittagessen wollte. Und das finde ich ganz furchtbar. Weil ich die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, was noch zuhause auf mich wartete, anstatt die Zeit mit meiner Tochter zu genießen. 

Und so reißt mein Nervenkostüm immer weiter in Fetzen. Um das etwas einzudämmen, brauche ich dringend einen Ausgleich von meinem Dasein als völlig gestresste Mutter. Auf außenstehende, unempathische Menschen in meiner Umgebung wirke ich deshalb wie eine vergnügungssüchtige Rabenmutter. Ich brauche mehrere Stunden, oder auch Tage ohne Kinder, in denen ich mich nur mit Erwachsenen umgebe und in denen mich niemand Mama nennt. 

Was die einen egoistisch nennen, oder mich in eine Midlifecrisis zwängen wollen, finde ich überhaupt nicht verwerflich. Denn wenn die Kinder doch bei ihrem Vater gut aufgehoben sind, kann ich doch wohl in Ruhe zum Yoga gehen, mich mit meiner Freundin treffen, oder eben auch mal übers Wochenende weg sein. 

Was uns zum nächsten Problem bringt, das an meinem Nervenkostüm nagt. Dem Problem, wenn der Vater der Kinder nicht mehr gleichzeitig auch der Partner ist. Und derselbige über dieser Tatsache auch noch so wütend (?) ist, dass er nur noch quer schießt und man von “an einem Strang ziehen” so weit entfernt ist, wie Neptun von der Sonne. Aber gut, auch das habe ich mir so ausgesucht und auch das werde ich überstehen.
Vermutlich alleine, was aber auch nicht schlimm ist, denn ich bin die stärkste Person, die ich kenne. Vor ein paar Jahren hat mein (Noch-) Ehemann mal zu mir gesagt, dass mich eh niemand haben wollen würde, mit drei Kindern. Und vermutlich hat er damit sogar Recht. Kann ich auch niemandem verübeln. Niemand, der bei Verstand ist, würde sich doch eine Partnerin bewusst auswählen, die drei Kinder mitbringt. Denn falls der Mann selber schon Kinder hätte, wären es auf einmal mindestens vier, die zuhause rumspringen, oder, wenn er noch keine Kinder hätte, würde er auf einmal in diesen Moloch von Krach und Chaos geworfen werden. 

Auch damit werde ich wohl leben müssen. Oder das Universum geruht irgendwann mich vom Gegenteil zu überzeugen. 

Um diesen doch recht negativ geratenen Beitrag etwas positiver zu gestalten, möchte ich abschließend noch auf die Vorzüge einer dreiköpfigen Kinderschar zu sprechen kommen. Diese können nämlich durchaus praktisch sein.

Wenn man zum Beispiel in Urlaub fährt, gibt es viele helfende Hände, die das Auto ausladen. Außerdem muss man sich keine Gedanken um fehlende Spielkameraden machen.

Man kann die ganzen schönen Sachen, wie die Geburt, das stillen, das Tragen eines kleinen Babys, die ersten Schritte, die ersten Wörter und Erfolge mehrmals erleben. 

Außerdem verspüre ich doch einen gewissen Stolz, wenn ich beim einkaufen ständig gefragt werde, ob das alles meine Kinder sind.
Denn ja, das sind sie. Die habe ich alle “eigenkörperlich” hergestellt und auf die Welt gebracht. Und ich werde weiterhin alles dafür tun, sie bis ins Erwachsenenalter zu begleiten und sie zu halbwegs vernünftigen Menschen zu machen. 

Auch, wenn das bedeutet, dass mein Haus ein Saustall ist, ich den Rest meiner Tage alleine verbringe und ich nie wieder das kochen kann, was ich gerne esse.

 

Für immer in guten Gedanken, Kate

 

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